Bergheim-Glesch im Rhein-Erft-Kreis. Hier hat die Zuhör-Tour der NRWSPD an einem kalten Samstagmittag Station gemacht. Trotz nur drei Grad kamen rund 40 Menschen in den kleinen Park des Bergheimer Stadtteils. In Glesch hat die SPD in den vergangenen Jahren besonders viel Rückhalt verloren. Bei der letzten Bürgermeister-Stichwahl trat ein AfD-Kandidat gegen den Bewerber der CDU an. Weil die Partei hier spürbar an Zustimmung verloren hat, machte die NRWSPD bewusst Halt in der Stadt: Sie will wissen, was sie besser machen kann.
Viele Teilnehmende hatten über Bekannte oder über soziale Netzwerke erfahren, dass die Zuhör-Tour in Bergheim Halt machen würde. Auch Jochen Ott, SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag NRW, war vor Ort. Die Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, um mit ihm ins Gespräch zu kommen – über den Zustand des Ortsvereins, über die Zukunft des Stadtteils und die Frage, was Bergheim braucht.
Immer wieder ging es um fehlende Angebote, um Mobilität, Treffpunkte und das Gefühl, dass Entwicklungen vor Ort zu langsam vorankommen. Besonders deutlich wurde das, als drei Jugendliche spontan zu den roten Zelten kamen. Erst angelockt von der Currywurst, blieben sie, um über ihre eigenen Anliegen zu sprechen: bessere Drogenaufklärung, ein kompetenterer Umgang mit sozialen Medien in Schule und Freizeit und der Wunsch nach echter Unterstützung bei der Berufsorientierung. »Unsere Stimmen werden von der Politik fast nie gehört. Deshalb fand ich es cool, jetzt mal die Möglichkeit zu haben, direkt etwas sagen zu können«, sagte einer von ihnen. Er ist 15 Jahre alt; bei der nächsten Landtagswahl darf er zum ersten Mal wählen.